Eigentumsdemokratie

Eine Eigentumsdemokratie[1] (englisch property-owning democracy, in der deutschen Übersetzung von einer Theorie der Gerechtigkeit Demokratie mit Privateigentum und von Gerechtigkeit als Fairness. Ein Neuentwurf Demokratie mit Eigentumsbesitz) ist ein Sozialsystem, in der staatliche Institutionen eine weitgestreute Verteilung des Produktiveigentums und Vermögens an die gesamte Bevölkerung ermöglichen, die strukturell verhindern soll, dass sich Monopole und konzentriertes Kapital bilden und dominieren.[2]:168 [3][4] Dies will versichern, dass jeder Einzelne gleiche Chancen hat, am Markt teilzunehmen. Es wird angenommen, dass dieses System notwendig ist, um die Zwänge der sozialen Marktwirtschaft zu durchbrechen und eine Kooperation von Bürgern zu manifestieren, die alle die gleiche politische Macht, das gleiche Potential für wirtschaftlichen Aufstieg besitzen und allem Reziprozität geschuldet wird.[4]:12 Die gesellschaftliche Organisationsform wurde durch John Rawls bekanntgemacht als die für ihn gerechteste Grundstruktur unter drei anderen konkurrierenden Systemen: Laissez-faire-Kapitalismus, wohlfahrtsstaatlicher Kapitalismus bzw. Staatssozialismus mit einer Zentralverwaltungswirtschaft.[5] Die Idee der Eigentumsdemokratie ist unbekannter in der westlichen politischen Philosophie, obwohl Fragen hervorgehen, die sich mit der politischen Entmündigung unter einer zunehmenden Ungleichheit in Vermögen and Kapitalbesitz während den letzten vier Jahrzehnten beschäftigen.[6]:4

  1. Dieser Begriff findet Anwendung im deutschen Diskurs der politischen Philosophie, vergleiche hierzu folgende Texte: Unternehmensdemokratie ohne Marktsozialismus? Daniel Jacobs ZPTH-Artikel in der Diskussion, theorieblog.de, 28. April 2017. John Rawls zum Hundertsten – und warum er auch in weiteren hundert Jahren noch wichtig sein wird, praefaktisch.de, 21. Februar 2021
  2. Amrit Ron, "Visions of Democracy in 'Property-Owning Democracy': Skelton to Rawls and Beyond", History of Political Thought 29, no. 1 (2008), 168–187, JSTOR:26224022.
  3. John Rawls: Gerechtigkeit als Fairness. Ein Neuentwurf. Hrsg.: Erin Kelly. 6. Auflage. Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN 978-3-518-29404-8, S. 316.
  4. a b Alan Thomas, Republic of Equals: Predistribution and Property-Owning Democracy (Oxford: Oxford University Press, 2016). doi:10.1093/acprof:oso/9780190602116.001.0001
  5. John Rawls, Justice as Fairness: A Restatement (Cambridge: Harvard University Press, 2001).
  6. Martin O’Neill and Thad Williamson, "Introduction", in The Requirements of Justice and Liberal Socialism, eds. Martin O’Neill and Thad Williamson (Hoboken: John Wiley & Sons, 2012), 1–14.

Developed by StudentB